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3D-Drucken für Einsteiger

Der Elegoo Neptune 2 ist ein echter Schnapper, für das was er kann und mitbringt.

Billiger wird's nicht - glaube ich.

Nachdem ich jahrelang einen 3D-Drucker haben wollte und nie einen Grund gefunden habe, letztlich auch einen zu kaufen, gab es nun endlich ein Projekt, das nach einem multidimensionalen Druckgerät schrie: Für die Firma haben wir Sennheisers XSW-Funkstrecken gekauft und beim XLR-Base-Set ist für zwei Geräte (Sender und Empfänger, klar) nur ein USB-C Ladekabel dabei. Man muss also nicht nur jedes Set zweimal anstecken, sondern hat die Teile beim Laden lose herumliegen - so geht das ja nicht!

Auf der Suche nach einer Ladestation wurde ich nicht fündig, also habe ich in meinem Kopf die ideale Charging-Base entworfen und irgendwann dachte ich: "Ach, wenn ich nur nen 3D-Drucker dafür hätte!" Spoileralert: Die Ladestation habe ich immer noch nicht gedruckt, aber dafür habe ich mich schon ins Thema eingearbeitet und DEN Drucker für Anfänger gefunden, finde ich. Der Elegoo Neptune 2 ist ein supergünstiger 3D-Drucker, der sogenanntes Filament verwendet (also eine 1,75mm dicke "Schnur", die aus diversen Materialien sein kann, eingespeist bekommt und damit dann Objekte druckt). Der ist zwar öfters mal ausverkauft, weil er eben so ein Schnapper ist (ich habe 179,- Euro inkl. Prime-Versand gezahlt), kommt aber auch immer öfter wieder zurück und ist dann für ein paar Tage verfügbar.

Ich habe mich vor dem Kauf ins Thema gestürzt und bin dabei auf ein Youtube-Video gestoßen, das nicht nur alle Fragen zum Neptune 2 für mich beantwortet hat, sondern mir auch gleich alle anderen, wichtigen Sachen für den Einstieg an die Hand gegeben hat. Etwas besser aufbereitetes habe ich auf deutsch noch nicht auf Youtube entdecken können:

Der Neptune 2 kommt als zu 80% fertig montierter Bausatz und ist mit der Videoanleitung von Elegoo super einfach zusammenzubauen. Ich habe mir wirklich viel Zeit gelassen, zwischendrin Kaffee gekocht und war trotzdem nach 45 MInuten fertig und konnte den Probedruck starten.

In der Anleitung kommen zum Ende hin noch ein paar Tipps, wenn etwas nicht richtig funktioniert. Die solltest Du auf jeden Fall auch noch ansehen, denn bei mir war zum Beispiel die Z-Achse nicht leichtgängig genug und dank des Videos konnte ich das noch vor dem ersten Druck fixen. Ach, und ordentliches Werkzeug macht das Montieren leichter als das mitgelieferte Blechzeug. Dafür ist vom Maulschlüssel, über Inbusschlüssel bis hin zu einer Zange alles, was man für die Montage braucht, dabei.

Der kleine Buddha ist auf der mitgelieferten micoSD-Karte als Testobjekt enthalten, das Filament ist ebenfalls dabei.

Grundsätzlich ist das alles keine Hexerei. Zuerst brauchst Du ein Modell, das gedruckt werden soll. Das kannst Du in Fusion 360 konstruieren oder auf Seiten wie thingiverse herunterladen. Die .stl-Datei importierst Du dann in Cura, legst die Druckeinstellungen wie Wandstärke, Temperaturen, Geschwindigkeit und Stützsystem fest und dann geht die so entstandene .gcode-Datei auf die mitgelieferte microSD-Karte, die dann direkt in den Neptune 2 gesteckt wird. Auf dem Touchscreen musst Du nun vor dem Druck das Druckbett nivellieren (manuell via vier Schraubrädchen an den Ecken des Druckbetts, ein Stück Papier muss mit leichtem Widerstand zwischen Düse und Bett bewegt werden können). Anschließend startest Du ebenfalls über den Touchscreen den Druckvorgang und dann heißt es eeewig warten. Drucke dauern irgendwo zwischen einer bis zu 20 Stunden oder länger, dafür ist es zum Anfang megaspannend dem Drucker zuzusehen und hier empfiehlt sich eine Taschenlampe, denn zum Anfang ist alles noch sehr niedrig und schwer zu erkennen.

Ich hatte mir den Einstieg viel komplizierter und vor allem teurer vorgestellt, um ansehnliche Ergebnisse zu erhalten. Aber jetzt, wo ich die ersten funktionalen Objekte erstellt habe, ärgere ich mich ein wenig, so lange damit gewartet zu haben.

Falls Du also auch am Überlegen bist: mach es! Es macht Spaß, kostet nicht die Welt und erleichtert tatsächlich das Leben in ein paar Bereichen, wenn man erstmal weiß, wie man aus dem Nichts Dinge kreieren kann.